Europäisches Urheberrecht lässt weiter auf sich warten
Bei den “Medientage München” fand erstmalig ein “Europatag” statt. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion ist die Vereinheitlichung des Urheberrechts thematisiert worden. Ein einheitliches europäisches Urheberrecht wird es jedoch nach der Erkenntnis der Teilnehmer zunächst nicht geben. Hinderungsgrund dürften vorrangig die unterschiedlichen Verwertungsgesellschaften sein, sodass eine europäische Lizenzierung aus einer wohl Hand nicht geben wird. Eine Lösung könnte allenfalls eine Angleichung der nationalen Regelungen sein.
Für den größte Gesprächsstoff sorgte die juristische Verantwortlichkeit für die Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte im Internet. Hier wurden die Fragen aufgeworfen, ob derjenige, der Werke auf eine Plattform lädt verantwortlich ist oder die Plattform selber? Sind private Webseiten als kommerziell zu beurteilen, wenn Sie auf kommerzielle Seiten verlinken? Eine abschließende Beantwortung dieser Fragen ist nicht eindeutig erfolgt. Julia Reda, Abgeordnete der Piraten im Europaparlament, die ebenfalls auf dem Podium saß, forderte in diesen Zusammenhang jedoch klar die Abschaffung der Störerhaftung.
Einigkeit bestand zumindest, dass auf europäischer Ebene Handlungsbedarf besteht. Wie hier eine Vereinheitlichung oder ein gemeinsames europäisches Urheberrecht aussehen kann, um gerade eine Zersplitterung des Urheberrechts zu vermeiden, blieb im Rahmen der Diskussion leider völlig offen.
Die offizielle Pressemitteilung zu der Podiumsdiskussion finden Sie hier.
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