CBD-Mundsprays: Gericht bestätigt Verkaufsverbot – Klage abgewiesen
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat mit Urteil vom [Datum einsetzen] die Klage eines Unternehmens abgewiesen, das CBD-haltige Mundsprays unter der Marke „Phytalize“ vertreibt. Die Klägerin hatte sich gegen eine behördliche Untersagung des weiteren Verkaufs im Stadtgebiet E. gewehrt. Die Entscheidung betrifft zwei Produkte: „Phytalize CBD 5 %“ und „Phytalize CBD 10 %“, die als kosmetische Mundpflegesprays vermarktet werden.
Hintergrund: Allgemeinverfügung gegen CBD-Lebensmittel
Bereits 2020 hatte die Stadt E. eine Allgemeinverfügung erlassen, die den Verkauf von Lebensmitteln mit Cannabidiol (CBD-Isolaten oder angereicherten Hanfextrakten) untersagt. Die Klägerin vertrat die Auffassung, dass ihre Produkte keine Lebensmittel, sondern Kosmetika seien – entsprechend seien sie auch gekennzeichnet, etwa mit dem Hinweis „nach 30 Sekunden ausspucken, nicht schlucken“.
Gericht: Produkte sind faktisch Lebensmittel
Das Gericht stellte jedoch klar: Entscheidend sei nicht allein die Kennzeichnung durch den Hersteller, sondern die objektive Zweckbestimmung und die Erwartung des Verbrauchers. Aufgrund der Darreichungsform (Spray), Aussagen wie „für Wohlbefinden“, sowie typischen Lebensmittel-Kennzeichnungen wie „vegan“ oder „glutenfrei“, sei zu erwarten, dass Verbraucher einen Teil des Produkts verschlucken – ob beabsichtigt oder nicht.
Damit handle es sich im rechtlichen Sinne um Lebensmittel – und diese unterfallen dem Verkaufsverbot der Allgemeinverfügung.
Kein Arzneimittel – keine pharmakologische Wirkung nachgewiesen
Eine Einstufung als Arzneimittel lehnte das Gericht ebenfalls ab. Für eine solche Einstufung müssten wissenschaftlich gesicherte pharmakologische Wirkungen nachgewiesen werden – und zwar in der konkreten Dosierung und Anwendungsform. Eine solche Nachweislage bestehe hier nicht. Die tägliche CBD-Dosis der Produkte (15 bzw. 30 mg) liege weit unter medizinisch relevanten Werten. Damit sei auch eine Einordnung als sogenanntes Funktionsarzneimittel ausgeschlossen.
Fazit: Verkaufsverbot bleibt bestehen
Die Klage wurde abgewiesen, das Gericht bestätigte die Rechtmäßigkeit der behördlichen Maßnahmen. Die Klägerin habe gegen die geltende Allgemeinverfügung verstoßen und müsse mit einem Zwangsgeld in Höhe von 10.000 Euro rechnen. Das Urteil ist wegen der Kosten vollstreckbar. Eine Berufung wurde nicht zugelassen.
Rechtliche Bedeutung für den CBD-Markt
Das Urteil zeigt deutlich: Unternehmen im CBD-Markt müssen genau prüfen, wie ihre Produkte eingestuft werden – unabhängig von der eigenen Kennzeichnung. Insbesondere bei Produkten, die oral angewendet werden, ist die Abgrenzung zwischen Kosmetikum, Lebensmittel und Arzneimittel entscheidend. Eine kosmetische Deklaration allein schützt nicht vor lebensmittelrechtlichen Vorschriften.
Weitere Hinweise finden Sie hier. Ein spannendes Urteil zu Werbung von Telemedizin Plattformen, finden Sie hier.
Musiknutzung auf Social Media: Abmahnungen durch Sound Guardian und Stephan Mathé vermeiden
Immer mehr Unternehmen und Selbstständige nutzen Plattformen wie Instagram, TikTok, YouTube oder Facebook, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu bewerben – häufig begleitet von Musik. Doch genau hier lauert eine rechtliche Gefahr: Die unerlaubte Nutzung urheberrechtlich…
Sound Guardian Abmahnungen- welche Tracks sind derzeit für gewerbliche Nutzer von Instagram und TikTok gefährlich
Wir haben eine Liste der Tracks zusammengestellt, die Sound Guardian durchsetzt.
Abmahnung durch die Mathé Law Firm: Urheberrechtsrisiko bei Musiknutzung auf TikTok & Instagram
Immer mehr Nutzer sozialer Netzwerke wie TikTok und Instagram sehen sich seit einiger Zeit mit rechtlichen Forderungen durch die Mathé Law Firm konfrontiert. Die Kanzlei aus Hamburg, geführt von Rechtsanwalt Stephan Mathé, verschickt sogenannte Berechtigungsanfragen oder…
Cannabis auf Rezept: Gericht untersagt Plattform-Modell – Was Apotheken und Ärzte jetzt beachten müssen
Die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) hat vor dem Landgericht Köln einen bedeutenden juristischen Erfolg gegen einen Apotheker erzielt, der auf der Plattform Cura Medics für die telemedizinische Verschreibung und Abgabe von medizinischem Cannabis warb. Das Urteil hat…
Datenschutz in Cannabis Social Clubs (CSC): Was Sie als Betreiber jetzt beachten müssen
Mit der Einführung des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) und der Zulassung von Cannabis Social Clubs (CSCs) in Deutschland stehen viele Vereinsgründer und Verantwortliche vor neuen rechtlichen Herausforderungen – insbesondere im Bereich Datenschutz. Denn CSCs verarbeiten hochsensible personenbezogene Daten…
Nimrod Rechtsanwälte setzen Ansprüche aus Urheberrechtsverletzungen erfolgreich durch
In einem Urteil entschied das AG München auf eine Abmahnung der Nimrod Rechtsanwälte folgendes: Amtsgericht MünchenAz.: [anonymisiert] Im Namen des Volkes Endurteil vom 15.05.2023 In dem Rechtsstreit einer Rechteinhaberin aus der Unterhaltungssoftwarebranche gegen eine Privatperson wegen…
SoundGuardian Abmahnungen: Was gewerbliche TikTok- und Instagram-Nutzer jetzt wissen müssen
Die SoundGuardian GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main versendet seit 2025 systematisch Abmahnungen an Social-Media-Nutzer – insbesondere auf TikTok und Instagram. Der Vorwurf: Urheberrechtsverletzung durch die Nutzung bestimmter Musiktitel in Videos ohne Lizenz. Zu den…
Großrazzia in Portugal: Polizei hebt illegales Cannabis-Netzwerk aus
Im Mai 2025 führte die portugiesische Kriminalpolizei (Polícia Judiciária, PJ) im Rahmen der groß angelegten Operation „Erva Daninha“ eine koordinierte Razzia gegen den illegalen Handel mit medizinischem Cannabis durch. Dabei wurden vier Personen festgenommen und 64…