Urteil des Bundesgerichtshofs zu Sportwetten- Spieler können Ihre Einsätze zurück verlangen

1. Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Angeboten

Der BGH hat in mehreren Urteilen klargestellt, dass es einen Unterschied zwischen legalen und illegalen Sportwettenangeboten gibt. Sportwettenanbieter benötigen in Deutschland eine Lizenz, um legal operieren zu können. Wenn ein Anbieter keine gültige Lizenz hat, können Einsätze als illegal betrachtet werden, und es könnte eine Grundlage für die Rückforderung von Einsätzen geben.

2. Rückforderung von Einsätzen bei illegalen Wetten

In Fällen, in denen Wetten bei einem illegalen Anbieter platziert wurden, haben Spieler unter bestimmten Umständen das Recht, ihre Einsätze zurückzufordern. Dies stützt sich auf die Argumentation, dass Verträge mit illegalen Anbietern nichtig sind. Spieler könnten demnach einen Anspruch auf Rückzahlung ihrer Einsätze haben.

3. Verantwortung der Spieler

Der BGH hat auch betont, dass Spieler eine gewisse Eigenverantwortung tragen. Dies bedeutet, dass sie sich vor der Teilnahme an Sportwetten über die Legalität des Anbieters informieren sollten. Spieler, die wissentlich bei einem illegalen Anbieter wetten, könnten Schwierigkeiten haben, ihre Einsätze zurückzufordern.

4. Rolle der Aufsichtsbehörden

Die Entscheidungen des BGH unterstreichen auch die Rolle der Aufsichtsbehörden bei der Regulierung des Glücksspielmarktes. Lizenzierte Anbieter müssen sich an strenge Vorschriften halten, um ihre Lizenz zu behalten. Spieler, die bei lizenzierten Anbietern wetten, haben in der Regel weniger rechtliche Mittel zur Rückforderung von Einsätzen, es sei denn, es gibt klare Beweise für ein Fehlverhalten des Anbieters.

5. Konkretisierung der Rechtslage

Ein wichtiges Urteil des BGH in Bezug auf die Rückforderung von Sportwetteneinsätzen stammt aus dem Jahr 2020 (BGH, Urteil vom 28. März 2020, Az. I ZR 186/17). In diesem Fall ging es um die Rückforderung von Einsätzen, die bei einem in Deutschland nicht lizenzierten Anbieter getätigt wurden. Der BGH entschied, dass solche Einsätze zurückgefordert werden können, da der Anbieter ohne Lizenz illegal tätig war.

Zusammenfassung

Die Rechtsprechung des BGH zur Rückforderung von Sportwetteneinsätzen ist differenziert und hängt stark von der Legalität des Anbieters ab. Bei Wetten, die bei illegalen Anbietern platziert wurden, können Spieler unter bestimmten Umständen ihre Einsätze zurückfordern. Spieler sollten jedoch ihre eigene Sorgfaltspflicht erfüllen und sicherstellen, dass sie nur bei lizenzierten Anbietern wetten. Die Entscheidungen des BGH betonen die Bedeutung einer klaren Regulierung und die Verantwortung der Spieler, sich über die Legalität der Anbieter zu informieren.

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